Das Royal College of Obstetricians and Gynaecologists und die Centers for Disease Control and Prevention haben vor einigen Tagen Informationen über das neue Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19) im Zusammenhang mit der Schwangerschaft veröffentlicht.
Folgende Informationen mit dem Stand von 16.3.2020 wurden von mehreren ausländischen Quellen zusammengestellt (das Quellenverzeichnis finden Sie unter dem Text).
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise darauf, dass schwangere Frauen durch das Coronavirus (SARS-CoV-2) gefährdeter sind, als die allgemeine Bevölkerung.
Da es sich um ein neues Virus handelt, ist seine Auswirkung auf schwangere Frauen noch unklar. Es wird erwartet, dass die große Mehrheit der schwangeren Frauen nur leichte oder mittelschwere Symptome, ähnlich einer Erkältung beziehungsweise Grippe aufweist. Schwerwiegendere Symptome wie Lungenentzündung treten eher bei älteren Menschen auf, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Langzeiterkrankungen.1
Welche Auswirkungen hat das Coronavirus auf den Fetus, wenn bei einer zukünftigen Mutter eine Infektion diagnostiziert wird?
Das Virus ist nur für kurze Zeit bekannt, und wird derzeit intensiv untersucht. Es gibt keine Anzeichen, die auf ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt hindeuten. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass das Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen werden kann. Wenn eine schwangere Frau krank wird, ist daher nicht zu erwarten, dass es Virus Anomalien beim Baby verursachen würde.1
In der Stadt Wuhan in China wurde während 20.1.- 31.1.2020 eine kleine Studie durchgeführt, in der 9 schwangere Frauen mit bestätigter COVID-19-Pneumonie ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sieben von ihnen hatten eine erhöhte Temperatur. Alle schwangeren Frauen haben im letzten Trimester per Kaiserschnitt entbunden. Der Zustand schwangerer Frauen verschlechterte sich nicht, und es kam auch weder zu einer schweren Lungenentzündung noch zum Tod. Neugeborene hatten den APGAR-Wert nach 1. Minute von 8-9, und in der 5. Minute 9-10. Es wurden auch das Fruchtwasser, Nabelschnurblut, Rachenabstriche (Neugeborene) und Muttermilch getestet, wobei alle negativ waren.3,4
Wird das Coronavirus von der Mutter auf das Kind übertragen?
Ergebnise aus mehreren Studien haben keine Hinweise für eine vertikale Übertragung des Coronavirus auf den Fötus gebracht.
Welche Maßnahmen können das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus verringern?
Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Hände häufig und gründlich waschen, nachdem Sie von öffentlichen Orten zu Ihnen nach Hause oder zum Arbeitsplatz gekommen sind. Die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus (COVID-19) finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz:
Wie kann Coronavirus das Stillen beeinflussen?
Nach den Angaben der Centers for Disease Control and Prevention wurde bisher nicht nachgewiesen, dass das Coronavirus durch Stillen von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Die durch das Coronavirus übertragene Krankheit COVID-19 wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. von infizierten Personen über die Luft auf gesunde Personen übertragen. Bisher wurde das Vorhandensein von Coronavirus in der Muttermilch nicht bestätigt. Experten sind sich jedoch einig, dass bei Verdacht auf COVID-19 durch eine stillende Frau das Stillen sofort vom behandelnden Arzt konsultiert werden sollte, und alle möglichen Vorkehrungen getroffen werden sollten, um die Ausbreitung des Virus auf ihr Kind zu verhindern.4
Lesen Sie hierzu auch: Kann COVID-19 von der Mutter auf das Fetus übertragen werden?
Quellenverzeichnis:
- https://www.rcog.org.uk/en/guidelines-research-services/guidelines/coronavirus-pregnancy/covid-19-virus-infection-and-pregnancy/
- https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10218608972887314&set=a.1365199941840&type=3&theater
- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0140673620303603
- https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/specific-groups/pregnancy-guidance-breastfeeding.html
Bildquelle: www.gettyimages.com