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Neue Wege, um die Verwendung von Nabelschnurblut bei Erwachsenen zu verbessern

Es gibt viele Vorteile für die Verwendung von Nabelschnurblut als Quelle von hämatopoetischen Stammzell-Transplantation. Deshalb wurden in den letzten Jahren viele Anstrengungen unternommen, um die Verwendung von Nabelschnurblut-Einheiten für die Transplantation bei Erwachsenen mit verschiedenen Methoden zu verbessern: ex vivo Expansion von hämatopoetischen Stammzellen (HSC), Zugabe von mesenchymalen Zellen, intra-Knochenmark-Verabreichung von menschliche Stammzellen, Infusion/Transplantation von zwei Nabelschnurbluteinheiten oder Kombinationen von UCB zusammen mit Knochenmark und Methoden, um das „Homing“ (Zielfindung/Ankommen/Heimkehren) und das „Engraftment“ (Anwachsen) des Transplantates zu verbessern.

Sobald die Stammzellen in den Patienten infundiert werden, finden sie ihren Weg aus der Blutbahn in die Hohlräume der Knochen, wo sich Knochenmark befindet und passen sich an (adaptieren sich). Dieser Vorgang wird als „Homing“ bezeichnet. Danach kommt es zur Multiplikation und Differenzierung von Stammzellen in neue Blutzellen, und dadurch zur Schaffung eines neuen Blutbildendenden Systems und Immunsystems des Empfängers. Dieser Prozess wird als „Engraftment“ oder „Transplantatanwachsung“ bezeichnet.

Dr. med. Leonard Zon, Hämatologe und Direktor des Stammzell-Programmes an der Kinderklinik Boston haben eine natürliche Verbindung (benannt FT1050) identifiziert, die die Geschwindigkeit und die Qualität der Transplantationen verbessern, die Zeit bis zur Genesung der Patienten, die eine Stammzelltransplantation aufgrund einer Krebs oder anderen Diagnose erhalten, verkürzen könnte. Basierend auf dieser Entdeckung haben die Wissenschaftler am Dana-Faber Krebs Institut (Dana-Faber Cancer Institute) in Boston, USA eine klinische Phase I Studie eingeleitet, um die Sicherheit von mit FT1050-behandelten Nabelschnurbluteinheiten bei Transplantationen an erwachsenen Patienten zu bewerten, und um festzustellen, ob die behandelten Zellen zu einem schnellerem Engraftment führen.

In den 12 Patienten, die an der Studie teilgenommen haben, trat das Engraftment etwa drei bis vier Tagen schneller ein als mit Standard-Nabelschnurblutzellen ein, ohne signifikante Nebenwirkungen.
Dr. Corey Cutler folgerte daraus „FT1050 hat in der präklinischen Studie die Fähigkeit gezeigt hämatopoetische Stammzellen zu aktivieren, sodass sie zu einem schnelleren Engraftment und zu einer höheren Erfolgsrate führen. Wir sind durch die Ergebnisse dieser Studie angespornt, dass Patienten Nabelschnurstammzelltransplantationenen nach einer geringeren Intensität von Chemotherapie benötigen werden. Weitere Studien sind geplant, um FT1050-behandelte hämatopoetische Stammzellen in einer größeren Gruppe von Patienten zu testen.“

Quelle:

http://www.dana-farber.org/Newsroom/News-Releases/Therapy-improves-stem-cell-engraftment-in-umbilical-cord-blood-transplant-recipients.aspx

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