Für die Patienten mit der progressiven systemischen Sklerose (PSS) gibt es bis heute noch keine effektive und wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Im Rahmen einer europäischen Studie wurden deshalb die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mit patienteneigenen blutbildenden Stammzellen in der Praxis untersucht. Die Patienten, die sich einer Transplantation unterziehen wollen, benötigen keinen Spender mehr.
Die systemische Sklerose betrifft vor allem die Haut, das Verdauungssystem, die Lunge, das Herz und die Nieren. Die Patienten leiden unter einer schlechten Lebensqualität und häufigen Behinderungen, was zu einer hohen Sterblichkeit führt. Die Ergebnisse einer europäischen Studie zeigen, dass Patienten durch eine neue Behandlung mit ihren eigenen hämatopoetischen Stammzellen erheblich geholfen werden könnte. Die Transplantation ist eine wirksame therapeutische Strategie bei der Behandlung der systemischen Sklerose.
Die blutbildenden (hämatopoetische) Stammzellen können auch von einem Spender gewonnen werden (allogene Transplantation). Die Suche nach einem geeigneten Spender kann kompliziert sein, und es kann vorkommen, dass der Patient die Zellen nicht akzeptiert. Es kann zu einer Graft-versus-Host-Reaktion kommen, die das Leben des Patienten in erhebliche Gefahr bringt. Eine Transplantation von eigenen hämatopoetischen Stammzellen (autolog) verursacht keine Komplikationen bei der Zellenakzeptanz und bedeutet somit eine höhere Überlebensrate.
Bei der Indikation zur Transplantation von eigenen blutbildenden Stammzellen des Patienten kann auch das Nabelschnurblut verwendet werden. Die Zellen aus Nabelschnurblut sind jung, unbelastet von Umweltfaktoren und sie sind sofort verfügbar.
Die neue Studie der European Society for Blood and Marrow Transplantation hat die Wirksamkeit und Sicherheit der Transplantation von eigenen hämatopoetischen Stammzellen untersucht. An der Studie nahmen 80 erwachsene Patienten mit systemischer Sklerose teil. Sie unterzogen sich zwischen Dezember 2012 und Februar 2016 einer Transplantation ihrer eigenen Zellen. Insbesondere wurde das progressionsfreie Überleben der Patienten untersucht (sekundäre Zielparameter waren das Gesamtüberleben, Mortalität ohne Rückfälle und das Auftreten einer Krankheitsprogression).
Die Behandlung mit körpereigenen blutbildenden Stammzellen hat sich in der Praxis als wirksam erwiesen. Dies bedeutet eine Hoffnung für Patienten mit der systemischen Sklerose.
Quelle:
https://www.haematologica.org/article/view/9613
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5087809/